Nach einiger Zeit entdeckte ich das Buch Unconventional Success: A Fundamental Approach to Personal Investment von David Swensen und kam erstmals mit passiven Investment Ansätzen in Berührung. Die Idee ein low-cost Portfolio selbst zu konstruieren und dieses selber zu betreuen war sehr verlockend. Dennoch stellte ich mir die Frage, ob mit passiven Strategien wirklich bessere Ergebnisse erzielt werden können, als mit aktiv gemanagten Investmentfonds.
Eine aktuelle Studie gibt dazu sehr aufschlussreiche Antworten, die man keinem privaten Anleger vorenthalten sollte. Richard Ferri und Alex Benke verglichen in zahlreichen Szenarien zwei Anlagestrategien:
- Ein diversifiziertes Portfolio aus passiven low-cost Indexfonds (ETFs)
- Ein Portfolio aus aktiv gemangeten Investmentfonds die versuchen die jeweiligen Marktindizes zu outperformen.
Da es sich um eine amerikanische Studie handelt wurden die Portfolios auch dementsprechend ausgerichtet. In einem der durchgeführten Szenarien wurde folgende Asset Allocation für das passive Indexfonds Portfolio getroffen:
US Aktien 40%
Internationale Aktien 20%
US Anleihen (Investmentgrade) 40%
Grafik: Wahrscheinlichkeit der Outperformance bei x Jahren |
Bei Unterteilung der Zeiträume in 5 Jahres Perioden schwankte die Wahrscheinlichkeit der Outperformance stark (66,1% - 85,8%). Je länger Zeitraum, desto größer wurde auch die Wahrscheinlichkeit der Outperformance.
Auch in allen anderen durchgeführten Szenarien, wo die Asset Allocation andere Gewichtungen und Portfolios mit bis zu 10 ETFs für die Kombination der Asset Klassen vorsah, wurde eine hohe Wahrscheinlichkeit der Outperformance festgestellt.
Aus Sicht der Autoren kann die hohe Wahrscheinlichkeit der Outperformance durch drei Faktoren erklärt werden:
- Wenn sich die Portfoliokonstruktion ausschließlich aus Indexfonds zusammensetzt, wird die Chance auf Outperformance erhöht.
- Die Chance auf Outperformance des Indexfonds Portfolios steigt, wenn die Anlagedauer von 5 auf 15 Jahre erhöht wird.
- Die Chance auf Outperformance des Indexfonds Portfolios steigt, wenn zwei oder mehr aktiv gemanagte Fonds pro Asset Klasse im Vergleichsportfolio gehalten werden.
Ein diversifiziertes Portfolio mit low-cost Indexfonds in allen Asset Klassen ist bereits in kurzfristigen Zeiträumen nur schwer durch aktive Investmentfonds zu schlagen und wird noch schwieriger, desto länger der Anlagehorizont ist.
Meine Wertpapierportfolios beinhalten mittlerweile nur noch Indexfonds mit selber zusammengestellter Asset Allocation. Die Kosten können dadurch auf ein Minimum reduziert werden und die Performance spricht für sich, nämlich die des Marktes. Nicht besser als der Markt, aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit besser als die meisten aktiven Investmentfonds.